Das MMC-Hauptfest Süd ist in die lange sanierte Dominikanerkirche zurückgekehrt

Marianische Männer wieder daheim

REGENSBURG (pdr/kb) – „Dieser Sonntag des Guten Hirten ist ein guter Termin für unser Hauptfest, denn das Motiv von Jesus dem Guten Hirten ist für uns Trost und Ermutigung, zugleich aber auch Herausforderung und Vorbild.“ So begrüßte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer am vergangenen Sonntag die äußerst zahlreich erschienenen Mitglieder der Marianischen Männer-Congregation (MMC) in der Dominikanerkirche St. Blasius in Regensburg.
Nach siebenjähriger Renovierungszeit konnte die MMC wieder ihr Hauptfest Süd, das bistumsweite Treffen im Frühjahr, in der Dominikanerkirche feiern, die bereits seit 1810 deren Kongregationskirche ist. Zentralpräses Monsignore BGR Thomas Schmid und Pater Paulus-Maria Tautz CFR konzelebrierten, der langjährige Präfekt Karl-Heinz Renner fungierte als Diakon. Klanggewaltig begleitete die Trachtenkapelle Ramspau den Gesang der Gläubigen, die die Kirche bis auf den letzten Platz füllten. Trotz zusätzlicher Bestuhlung mussten auch noch einige Messbesucher stehen. Rund 80 Banner der einzelnen Pfarrgruppen der MMC tauchten die ganze Kirche in ein üppiges marianisches Blau.
Gebet um Berufungen
Am Sonntag des Guten Hirten richtete Bischof Rudolf Voderholzer in seiner Predigt den Blick auf dieses Motiv, das zwar seinen Ursprung im Orient hat, aber auch dem Menschen in Bayern und der Oberpfalz noch vertraut ist, der Hirte, der seine Schafe im Einzelnen kennt, sich um sie sorgt und weiß, was für sie gut ist. In Jesus Christus hat sich dann die Sehnsucht nach dem guten Hirten, wie es der Beter im Psalm 23 formuliert, erfüllt, „in ihm ist die Hirtensorge Gottes Fleisch geworden“. Aus dem guten Hirten wird dann in einem Rollentausch das Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, das sein Leben hingibt für die Seinen.
In der gesamten Kirchengeschichte habe Gott immer wieder Menschen berufen und ihnen Anteil an seinem Hirtendienst gegeben. Darum lade der Sonntag des Guten Hirten dazu ein, um Berufungen zu beten, damit Menschen im Auftrag Gottes Hirten der Herde sind. Doch wir alle, so der Bischof weiter, seien als getaufte Christen dazu berufen, am Hirtenamt Christi teilzuhaben, sei es als Eltern oder in den vielfältigen Aufgaben des Ehrenamtes, in Jugendgruppen, Vereinen und Verbänden. Auch auf allen Ebenen der Politik, von der Kommune bis zum Bundestag gelte es, nicht nur gegen rechte wie linke Extreme zu demonstrieren, sondern das Engagement für die Gesellschaft mit christlichen Inhalten zu füllen.
Der Heiligenkalender gedenkt am 21. April zweier ganz unterschiedlicher Heiliger. Zum einen ist da der Benediktinerabt Anselm (gestorben am 21. April 1109), Erzbischof von Canterbury, den man auch „Vater der Scholastik“ nannte, der den Glauben mit allen Kräften der Vernunft zu durchdringen suchte. Er wurde Hirte seines Klosters, später seiner Diözese und durch seine theologischen Schriften der ganzen Welt. Zum anderen ist der 21. April der Gedenktag des heiligen Bruders Konrad (gestorben am 21. April 1894 in Altötting), der rund 40 Jahre Dienst an der Pforte des Klosters tat. Seine Heiligsprechung 1934 war ein starkes Bekenntnis zum christlichen Menschenbild.
Acht neue Sodalen
Diese beiden Berufungen, so Bischof Voderholzer, machten wieder einmal deutlich, dass es so viele Wege der Nachfolge Jesu Christi gibt, wie es Menschen gibt.
Nach der Predigt wurden acht neue Mitglieder, Sodalen genannt, in die MMC aufgenommen. Zuerst nahm der Bischof den Kandidaten das Treueversprechen ab, dann sprachen alle Anwesenden das Weihegebet, das mit den Worten „Heilige Maria, Mutter Gottes und Jungfrau, gnadenvolle Patronin unseres Bayernlandes“ begann und in der Bitte an ihren Sohn endete: „Höre auf die Fürsprache Deiner Mutter. Segne meinen guten Willen. Hilf mir mein Versprechen zu halten. Amen.“
Zentralpräses Thomas Schmid überreichte die zuvor gesegnete Medaille, die an einem weiß-blauen Band an der Brust getragen wird. Abschließend beglückwünschte der Bischof die Neumitglieder. Einige von ihnen setzten eine bereits bestehende Familientradition fort, andere sind durch den Freundeskreis auf die MMC aufmerksam geworden. Auch die eigene marianische Frömmigkeit – unter den Neusodalen war auch ein langjähriger Altötting-Pilger – war einer der Beweggründe zum Beitritt. „Es gibt so vieles, für das man dankbar sein kann im Leben, dann sollte man diesen Dank auch der Gottesmutter aussprechen“, so dessen Bekenntnis. Die vier jüngsten Kandidaten hatten auch beim großen Einzug die Madonnenstatue der Kongregation getragen.
„Durch Maria zu Jesus“
Marianische Frömmigkeit steht nicht losgelöst da, sondern führt „durch Maria zu Jesus“. So schloss das Pontifikalamt mit einer Eucharistischen Prozession durch die Dominikanerkirche, einer Andacht und dem Eucharistischen Segen, den der Bischof den Gläubigen spendete. Mit einem Triduum – drei Heiligen Messen seit Donnerstagabend in der Albertus-Magnus-Kapelle der Dominikanerkirche – hatten sich die Sodalen geistlich auf das Hauptfest vorbereitet. Sie waren froh, wieder in ihrer Kongregationskirche das Hauptfest feiern zu können.